Welche Ausstattung für das Home-Office
Arbeiten im Homeoffice – was wird allgemein als Ausstattung empfohlen?
Im Homeoffice zu arbeiten ist keine Spielerei, nichts, was nebenbei, vorübergehend erledigt werden kann. Obwohl es viele Menschen so sehen und mal eben ihre Arbeit vom Küchentisch aus am Laptop erledigen. Doch es gibt klare Vorgaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGVU, die alles Arbeiten in Privaträumen regelt.
Es braucht einen separaten Bildschirm fürs Arbeiten und ausreichend Tischfläche. Damit man während der Arbeit sich gut bewegen und seine Position wechseln kann, braucht es auch für den Stuhl und die Arme und Beine ausreichend Platz. Zudem ist Tageslicht und die Beleuchtung allgemein sehr wichtig.
Gemütliches Fusellicht, wie man es vielleicht im Wohnzimmer eingerichtet hat, ist also nicht in Ordnung, auch wenn man meint, der Bildschirm sei ja hell genug. Hat man kein ausreichend helles Licht, kann man sich eine Tageslichtlampe anschaffen.
Ebenso sollte man den Blick während der Arbeit immer mal nach außen richten können, also nicht in einer dunklen Ecke sitzen oder nur vor Wänden oder im Keller.
Bildschirmgeräte sollten frei von störenden Reflexionen und Blendungen sind. 500 Lux gelten als ausreichend hell für den Arbeitsplatz. Diese kann man natürlich auch mit mehreren Lampen erreichen.
Die DGUV empfiehlt auf ausreichend Bewegung zu achten.
Mindestausstattung im Homeoffice: Was muss unbedingt vorhanden sein?
Auch hier hat die DGVU das Sagen. Die orientiert sich bei den Vorgaben fürs Home-Office an Hotels. Denn dort sind Arbeitsplätze für die Gäste ja nichts Besonderes.
Aber man muss unterscheiden und berücksichtigen, wie viel Zeit im Home-Office gearbeitet wird und wie intensiv. Dafür gibt es 3 Kategorien:
- Minimal
- Funktional
- Optimal
Wenn du dich also entschieden hast, für sehr lange Zeit oder für immer im Home-Office zu arbeiten, sollte deine Einrichtung optimal ausgerichtet sein. Ist es nur vorübergehend, aber für länger, so wie in der Pandemie, dann kommt funktional in Frage.
Ist man wirklich immer nur kurz im Home-Office, etwa 1 Stunde am Tag, reicht eine minimale Ausstattung. Die unterschiedlichen Ausstattungen betreffen dann vor allem die Arbeitsfläche des Schreibtisches und die Wahl des Bürostuhles.
Hat man nur minimal im Home-Office zu tun, so reicht eine Arbeitsfläche von 800 x 600 mm aus. Der Tisch muss nicht höhenverstellbar sein, sollte allerdings auch nicht zu niedrig sein, sondern etwa eine Höhe von 740 mm aufweisen. Arbeiten am Couchtisch ist also nicht der richtige Weg.
Aber auch die Beinfreiheit ist wichtig! Hier gibt es auch Vorgaben. Die Beinraumbreite soll 600 mm betragen, die Beinraumtiefe ebenfalls. Der Stuhl kann aber auch einer ohne Rollen sein, keine Bürostuhl, aber er sollte bequem sein. Die freie Fläche des Arbeitsplatzes sollte 800 x 800 mm groß sein.
Diese Vorgaben gelten, wenn man nur hin und wieder, eher sporadisch dort arbeitet.
Hat man einen Workshop gebucht, mit viel Arbeit am PC, dann müssen auch Hotels darauf eingerichtet sein. Fürs Home-Office gilt, wenn es mehrtägiges Arbeiten ist, braucht es eine ganz andere Ausstattung.
Ausstattung für mehrtätiges Arbeiten: Die Arbeitsfläche muss nun 1200 x 8mm mm groß sein, nicht höhenverstellbar. die Höhe bleibt bei ca. 740 mm.
Die Beine brauchen nun mehr Platz! Hier sollten es 850 mm Beinraumbreite und 800 mm Beinraumtiefe sein. Der Stuhl muss weiterhin kein Schreibtischstuhl sein. Ein Konferenzstuhl reicht. Die freie Arbeitsfläche beträgt nun 1200 x 800 mm.
Ein optimal ausgestatteter Arbeitsplatz ist ein sogenannter Telearbeitsplatz mit gut eingerichtetem Bildschirm. Es reicht also kein Laptop mehr auf dem Küchentisch! Hat man einen Laptop so muss der auf einem speziellen Tisch aufgestellt werden, so dass er ergonomisch ausgerichtet werden kann.
Für den optimalen Arbeitsplatz braucht man eine Schreibtischfläche von 1600 x 800 mm, und er muss jetzt höhenverstellbar sein. Die Beinraumbreite beträgt 850 mm , besser sind aber 1200 mm. Die Beinraumtiefe sind 800 mm. Der Stuhl muss jetzt ein Bürostuhl, drehbar mit Rollen sein. Die freie Arbeitsfläche beträgt 1600 x 1000 mm
Ergonomisches Arbeiten: Auch die Arbeitgeber sind gefordert
Arbeitet man als Angestellter zuhause im Home-Office, so ist der Arbeitgeber auch nicht davon gefeit, die Gesundheit seiner Angestellten zu berücksichtigen. Er sollte sie unterweisen, wie sie zuhause gesund arbeiten können.
Der Arbeitgeber sollte Hinweise zu ergonomischen Arbeitsweise und Arbeitsplatzausstattung geben. Stellt er die Hardware, sollte es ein guter Bildschirm, eine gute Maus und Tastatur sein. Im besten Falle tatsächlich ergonomische. Diese kosten ja auch nicht die Welt.
Er muss Hinweise zum dynamischen Sitzen und einer ergonomischer Sitzhaltung geben. Er muss darauf achten, dass es bestimmte Arbeits- und Ruhepausen geben muss. Die Erreichbarkeit muss geregelt sein und darf nicht rund um die Uhr sein.
All diese Punkte kann der Arbeitgeber vorab recherchieren und in einem Merkblatt zusammenfassen und seinen Mitarbeitern zukommen lassen. Es ist kein großer Aufwand.
Zusätzlich muss ein Arbeitgeber seine Beschäftigen vorab durch einen Betriebsarzt auf die Tauglichkeit für die Bildschirmtätigkeit untersuchen, denn diese ist keinesfalls immer gegeben.
Zu all dem sollte er die Psyche seiner Angestellten im Auge behalten. Der persönliche Kontakt muss gegeben sein. Ebenfalls sollten die Arbeitszeiten flexibel auf die häusliche Situation eingestellt werden. Müssen also Kinder versorgt werden, so sollte die Arbeitszeit in den Zeiten sein, wo sie in Schule und Kita sind etc.
Lesen Sie hier mehr über all diese Vorgaben der DGVU: Homeoffice – nicht nur in der Zeit der SARS-CoV-2-Epidemie
Ausstattung – Möbel, Geräte, Hardware
Welche Büromöbel, welche Hardware kommen in Frage?
1 Monitore
Hier hat man die Qual der Wahl! Ein Laptop ist übrigens nicht empfehlenswert, wenn man viele Stunden daran arbeiten muss. Man kann die Tastatur nicht bewegen, den Bildschirm nur minimal einstellen und vor allem nicht selbst den Abstand zwischen Tastatur und Bildschirm einstellen.
Am Laptop sitzt man sehr eingeschränkt auf engem Raum. Besser ist es sich einen PC plus Monitor anzuschaffen.
Gut sind Monitore, die höhenverstellbar und neigbar sind. Alternativ kann man sich eine Monitor-Erhöhung anschaffen. Diese kann man auch für ein Notebook nutzen.
2. Neuer PC
Oft braucht es gleich einen neuen PC fürs Arbeiten zuhause. Die Software fürs Büro ist auf dem neuesten Stand und der eigene PC hat nur eine ältere Ausstattung – dann kommt man nicht drumherum. Natürlich stellen viele Arbeitgeber auch einen Laptop zur Verfügung. Wer aber sehr viel am Bildschirm arbeitet, sollte sich lieber einen PC kaufen.
Nicht jeder Haushalt hatte vor der Pandemie einen Drucker zuhause. Am besten man kauft sich einen, der auch scannen und kopieren kann. Hierfür sind die Canon Pixma Modelle bekannt und beliebt. Sie können je nach Modell auch kabellos drucken.
Dazu gehört Druckerpapier und Nachschub an Patronen, wenn man viel drucken muss.
Je größer, je besser? Nicht immer. Praktisch sollte er sein, eine gute Höhe haben und Beinfreiheit ermöglichen. Alte Modelle mit Unterschränken rechts und links sind nicht so gut! Hier sind die Beine viel zu sehr eingeschränkt. Ist ausreichend Platz für einen eigenen Arbeitsbereich lohnt es sich, sich einen richtig guten höhenverstellbaren Tisch zu kaufen.
5. Bürostuhl
Wer viel zuhause arbeitet, braucht unbedingt einen bequemen Bürostuhl mit Rollen oder ergonomische Sitze. Lesen Sie dazu auch unsere anderen Ratgeber.
6. Ordner, Organizer, Regale, Stauraum
Fliegt zu viel auf dem Schreibtisch herum, macht einen das wahnsinnig. Ein Mindestmaß an Arbeit ist vonnöten! Es gibt viele Ordnungssysteme für den Schreibtisch, hier sollte man sich ruhig etwas gönnen und etwas aussuchen, was zur Einrichtung passt.
Lesen Sie unbedingt unsere Tipps für die ergonomische Ausstattung des Arbeitplatzes!
7. WLAN
Was nutzt all die Einrichtung, wenn man keinen guten Internet-Empfang hat. All dies kann man einrichten. Ein WLAN-Repeater ist oftmals nötig. Richtet das Internet ein, bevor der Arbeitsplatz steht!
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