Beleuchtung im Home-Office: Grundlegendes
Am besten wäre es in einem hellen Zimmer bei Tageslicht zu arbeiten, keine direkte Sonne, kein Blenden, aber viel Licht. Die optimalen Bedingungen aber hat kaum jemand an seinem Arbeitsplatz von Natur aus. Daher sorgen wir mit modernen Leuchten für optimales Licht.
Knallhell ist auch nicht immer angenehm beim Arbeiten. Wer kennt es nicht. Nicht umsonst arbeiten viele am liebsten am Bildschirm, wenn es ein bisschen schummrig im Zimmer ist. Doch trotzdem muss man immer darauf achten, dass die Lichtverhältnisse gesund sind und die Augen nicht ermüden.
Auch ein zu heller Bildschirm kann die Augen stressen. Hier muss man die Helligkeit individuell einstellen oder immer automatisch anpassen lassen. Es ist aber sehr individuell, wie hell der Bildschirm für die einzelnen Personen sein muss. Es gibt viele lichtempfindliche Menschen, die mit weniger starken Kontrasten und einem „schmutzigen“ Weiß als Hintergrundfarbe eher klarkommen als mit einem strahlenden Weiß.
Jedenfalls beeinflusst die Helligkeit des Bildschirmes natürlich auch die Wahl des Lichtkonzepts im Raum. Natürlich muss man zu aller Erst schauen, wo der Schreibtisch hinkommt. Ein Fensterplatz ist zwar schön, aber von wo soll das Licht kommen? Fällt es seitlich ein und man hat Südseite, so ist das unangenehm und auch nicht gesund, denn dann bekommt immer ein Auge den Lichteinfall ab, das andere nicht.
Direkt vor einem Fenster zu arbeiten ist auch nur dann angenehm, wenn die Sonne nicht den ganzen Tag hineinstrahlt. Es ist also sehr individuell, wo der Schreibtisch am besten platziert ist. Daher wählen viele ihren Arbeitsplatz vor einer Wand und das Tageslicht kommt von hinten. Dann aber muss seinen Arbeitsplatz wirklich gut ausleuchten.
Augen entlasten und unterstützen mit den richtigen Leuchtmitteln
Es gibt natürlich Gesetze, wie ein Arbeitplatz beleuchtet werden muss: Technischen Regel für Arbeitsstätten – ASR A3.4 „Beleuchtung“ .
Ideal: Mix aus viel Tageslicht und künstlichen Lichtquellen. Tageslicht ist immer besser als künstliches Licht, auch wenn junge Menschen vampirähnliche Vorlieben haben und am liebsten im abgedunkelten Zimmer vor sich hindaddeln.
Die Beleuchtung sollte ein Mix aus direkter und indirekter Beleuchtung sein. Das ist das gesündeste und angenehmste. Setzt euch also nicht im dunklen Zimmer nur mit der Schreibtischlampe an den Bildschirm! Schummriges Licht mit nur einer Lampe ist zwar in vielen Krimis irgendwie cool, wenn der Held noch spät nachts recherchiert, aber in der Realität macht dies müde und schadet den Augen.
Gut ist nämlich neben der Tischleuchte noch eine schöne Deckenleuchte und dazu auch noch im Hintergrund eine Stehleuchte zu haben. Es ist sehr angenehm am Bildschirm zu arbeiten, wenn von oben das Licht kommt und den ganzen Arbeitsbereich ausleuchtet. Dazu braucht es aber doch noch eine gute Schreibtischlampe, die am besten dimmbar ist und zwischen warmen und kaltem Licht wechseln kann.
Unangenehm für die Augen ist es, wenn bei Sonneneinstrahlung Reflektionen auftreten. Dann nützt das schönste Tageslicht nicht, denn dann muss oft ein Vorhang her. Nicht immer hilft ein Bildschirm, der entspiegelt ist, weil es im Zimmer doch noch viele Gegenstände sind, die bei Sonnenlicht vor sich hinblitzen.
Eine Jalousie oder ein Sonnenrollo sind also ein Muss.
Wie bekomme ich möglichst viel Tageslicht ins Zimmer?
Ein Zimmer mit viel Fensterfläche ist natürlich ideal. Der Arbeitsplatz sollte fensternah sein. Idealerweise sind die Fensterflächen nicht durch hohe Bäume oder andere Gebäude abgedeckt.
Gut ist, wenn der Raum hell eingerichtet ist und helle Wände hat, die das Tageslicht reflektieren. Hohe Fenster sind gut, Dachfenster beispielsweise lassen schön viel Licht herein, aber bei Sonnenbestrahlung ist es nun wieder zu viel und daher braucht es einen Sonnenrollo.
Jeder Raum, in dem am Bildschirm gearbeitet wird, braucht gutes Oberlicht. Die DGUV(Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) möchte ein Verhältnis von 1:5, was die Dachoberlichtfläche zur Raumgrundfläche angeht.
Ideal ist es, wenn man beim Arbeiten öfter mal nach draußen sehen kann.
Mit künstlichen Licht das Tageslicht ergänzen
Je nach Arbeit muss der Arbeitsplatz verschieden stark ausgeleuchtet sein. Ältere Personen brauchen mehr Licht als jüngere. Personen mit Sehschwächen brauchen wieder ganz spezielle Beleuchtungen.
Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten schreiben vor:
Wir brauchen 750 Lux für diffizile Zeichnungen zum Beispiel Bauzeichner. 500 Lux fürs Lesen, Schreiben, Datenverarbeiten. Zum Ablegen und Kopieren braucht es nur 300 Lux und für Archive reichen 200 Lux.
Auch die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung spielt eine Rolle. Es ist ideal mit mehreren Leuchten mit geringer Leistung den Arbeitsplatz auszuleuchten anstatt mit starken Strahlern nur kleine Bereiche.
Die Lichtfarbe: Je nach Tageszeit anders
Wer meint, natürliches Tageslicht wäre immer gleich, der irrt sich. Je nach Wetter, Jahreszeit und Tageszeit ist auch das Tageslicht immer wieder anders. Von Weiß bis Sonnengelb.
Wir empfinden warmweißes Licht als gemütlich, Neutralweiß als sachlich und eher ungemütlich, Tageslichtweiß als anregend und leistungsfördernd.
Daher ist muckeliger Kerzenschein auch kontraproduktiv, wenn man effektiv am Bildschirm arbeiten will. Ist das Licht schön gelb, schalten wir ab und wollen wie im Sommer die Seele draußen baumeln lassen. Daher ist Kerzenlicht ideal zum Entspannen. Schönes, weißes Tageslicht aber ideal zum Arbeiten.
Gut fürs Arbeiten sind Lampen in Neutralweiß mit 4000K
Farbwiedergabe
Die Farbwiedergabe von Lampen spielt auch eine große Rolle. Sie ist eigentlich nie unwichtig. Je natürlicher, umso gesünder. In einigen Branchen aber ist sie existentiell, etwa im Design, in der Modeindustrie.
Die Farbwiedergabe bemisst sich im CRI Colour Rendering Index von 0 bis 100. 100 wäre absolut natürlich. Laut ASR ist ein Mindestwert von 80 für Arbeitsplätze vorgeschrieben.
In der Realität geben aber nicht alle Lampen mit diesem Wert auch die Farben bestmöglich wieder. Eine Glühlampe ist zum Beispiel eher gelblich und kann kaum Blau und Violett wiedergeben. Moderne LEDs können da mehr.
Halogenstrahler und Vollspektrum-Tageslicht-Leuchtmittel können das Tageslicht am besten imitieren.
Gutes Licht hilft gut zu arbeiten
An optimalem Licht für den Arbeitsplatz sollte niemand sparen. Schlechtes Licht beeinträchtigt die Produktivität und macht krank oder auch depressiv.
Werden die Augen zu sehr beansprucht führt dies zu Verspannungen, Kopfschmerzen, auch Migräne.
So sind es manchmal gar nicht die Familienmitglieder oder Haustiere schuld, die einen bei der Konzentration stören, sondern es war schon vorher keine gute Produktivität vorhanden, aufgrund schlechter Lichtverhältnisse. Die Wirkung von Licht auf unseren Körper, Seele und Geist kann man gar nicht überschätzen.
Wer sich pudelwohl fühlt an seinem Arbeitsplatz, aber eben auch wach, konzentriert und voller Energie, der hat die richtige Beleuchtung gefunden. Wer es dort vor allem gemütlich findet, wird unnötig viel Zeit vertrödeln.