Home-Office: Vor- und Nachteile
Der Traum vom gemütlichen Zuhause-Arbeiten hat sich für viele nicht erfüllt, sondern ist zum Alptraum geworden. Zu viel Störfaktoren, zu viel Ablenkung. Viele Arbeitnehmer atmen auf, wenn sie wieder ins Büro dürfen. Doch auch nicht alle!
Das Home-Office bietet halt in erster Linie den Vorteil, dass man Beruf und Privates miteinander vereinbaren kann. Eltern von kleinen Kindern können sie so betreuen. Auch die Pflege älterer Angehöriger lässt sich oft nur mit Home-Office realisieren.
Man ist immer zuhause und kann bei Bedarf helfen und einschreiten. Daher wählen junge Mütter und Pflegende Angehörige oft aus freien Stücken einen Beruf im Homeoffice aus oder bitten den Arbeitgeber darum.
Die Nachteile kennt jeder, der Homeoffice schon mal ausprobiert hat. Wer kleine Kinder hat oder auch nur Haustüre weiß um die ständigen Störungen und die fehlende Einsicht, dass man nicht gestört werden möchte.
Vorteile des Home-Offices
- Flexible Arbeitszeiten: Arbeiten nachts oder erst nachmittags. Oft ist es völlig egal, wann die Arbeit erledigt wird, Hauptsache, sie wird es. Das bedeutet für viele: Länger schlafen und den Tag ruhig angehen. Arbeiten im eigenen Biorhythmus – eigentlich perfekt!
- Haushalt und Kinderbetreuung, Pflege der alten Eltern können unter einen Hut gebracht werden.
- Die Anfahrtszeit zum Arbeitsplatz fällt weg – mehr Freizeit!
- Einkaufen, wann man mag und nicht zu Stoßzeiten – mehr Freizeit!
- Wer in Großraumbüros arbeitet, wird die Ruhe zuhause schätzen.
- Keine Kontrolle durch Vorgesetzte oder Kollegen
- Besseres Raumklima.
- Kein Ansteckungsrisiko.
- Kein Dresscode: Man spart teure Kleidung und häufiges Waschen. Zudem ist die Kleidung zuhause bequem.
- Mehr Platz für Kreativität.
- Mehr Beweglichkeit und Zeit und Raum für Sport während der Arbeitszeit.
- Kostenersparnis für den Arbeitgeber.
- Produktiveres Arbeiten, wenn ungestört.
- Nach Elternzeit etc. können Arbeitnehmer schneller wieder voll integriert werden.
Nachteile des Home Offices
- Kein sozialer Kontakt zu den Kollegen
- Viele Ablenkungen und Störungen
- Hausarbeit, die ruft
- Privates lässt sich schwer vom Beruflichen trennen
- Der eindeutige Feierabend fehlt, keine Struktur im Arbeitsalltag
- Technikprobleme muss man alleine lösen oder per Online-Hilfe
- Mangelnde Datensicherheit.
- Keine Personalbindung.
- Weniger Identifikation mit dem Unternehmen.
- Erreichbarkeit zuhause kann Stress auslösen.
Produktives Arbeiten zuhause – Homeofficler arbeiten oft mehr und länger!
Da man sich zuhause einfach wohler fühlt und weiß, dass man sich jederzeit entspannen kann, ohne dass wer zusieht, arbeitet man meist freiwillig länger und effektiver. Das ist wissenschaftlich bereits erwiesen.
Wer Probleme mit dem Arbeiten zuhause hat, kann die Situation optimieren.
Störfaktoren sollte man eliminieren, soweit dies geht. Am besten ist es, man hat ein separates Zimmer, so dass die Kinder nicht durch den Raum toben und huschen. Es sollte nicht zu privat und kuschelig sein, im Arbeitsbereich. Bett und Couch sollten nicht im Sichtfeld sein.
Wenn es schwerfällt, auf Arbeit umzuschalten, helfen Rituale, wie sich vollständig und gut anziehen, nicht im Pyjama an den PC setzen. Beobachten, wann man am produktivsten ist. Für viele sind das die Morgenstunden, andere kommen erst nach 12 Uhr richtig in den Flow.
Auf den Körper achten: Sitzt man schon zu lange am Bildschirm, dann heißt es Pause machen, auch wenn die Arbeit noch nicht erledigt ist. Dann wird man produktiver!
Feste Arbeitszeiten helfen enorm dem Tag Struktur zu verleihen und sich zu konzentrieren. Sich Tagesziele vorzunehmen, hilft ebenfalls enorm. Gut sind To-Do-Listen, die man abarbeitet.
Wer sich von FB und co. zu viel und zu lange ablenken lässt, sollte Tools nutzen, die das überprüfen. Auch Zeiterfassungstools sind gut.
Fürs Smartphone gibt es diverse Apps, die helfen die Produktivität zu steigern und Ablenkungen zu meiden.
Musik hilft manchen beim Arbeiten, andere lenkt sie nur ab. Aber im Home Office darf man Musik hören, wenn es hilft. Freunde und Verwandte muss man manchmal abwimmeln, wenn man im Home Office arbeitet. Daher sind feste Arbeitszeiten, in denen man auch keine privaten Emails schreibt, sehr hilfreich.
Wer eine lange Liste an Emails jeden Tag hat, der nimmt sich dafür feste Zeiten vor und schaut nicht immer wieder ins Postfach.
Die ständige Erreichbarkeit ist auch ein Problem für Homeofficler. Sie kann ganz schön stressen. Wenn das so ist, dann feste Zeiten für die Erreichbarkeit festlegen.